Rhenanen sehnen den Spaßfaktor herbei

Es ist ruhig auf der Sportanlage Im Blankenfeld, keine Spur von Hektik oder Stress. Ein Kontrast, wenn man auf die letzten Wochen und Monate des SV Rhenania zurückblickt. Doch der Abstieg aus der Landesliga ist verarbeitet, die Konzentration gilt nun voll und ganz der neuen Bezirksligasaison.



Die Ausgangslage
Der größte Gegner der Rhenanen ist die Ligareform. „Seit Ewigkeiten ist keine Mannschaft mit so vielen Punkten abgestiegen“, sagt Trainer Oliver Dirr. In der Landesliga wurden seine Kicker Opfer der besagten Reform mit ihrer erhöhten Absteigerzahl. Die Folge: viele Abgänge, denen 16 Neuzugänge gegenüberstehen. Viele davon kommen aus den eigenen Reihen. Der Weg ist klar: die Eigengewächse sollen für Aufbruchstimmung sorgen.


Die Mannschaft
„Ich wollte nie eine Jugendmannschaft trainieren, jetzt habe ich eine“, kommentiert Dirr seinen neuen Kader mit viel Humor. Knappe 20 Jahre beträgt das durchschnittliche Alter seiner Spieler, alleine aus der eigenen A-Jugend rücken acht Spieler in die Mannschaft. Allerdings blieben den Rhenanen wichtige Spieler wie Kevin Wenderdel, Manuel Ephan, Michael Späth oder Arthur Wcislo erhalten. „Ihre Erfahrung und Präsenz auf dem Platz ist sehr wichtig für die jungen Spieler“, so Dirr. Der aktuell 26 Spieler umfassende Kader soll noch geringfügig reduziert werden.


Die Neuen
Joel Goldberg bleibt den Rhenanen erhalten, allen Wechselgerüchten zum Trotz. Er ist eins von vielen Talenten, von denen sich die Blau-Weißen viel erhoffen. „Ich bin froh, dass wir viele junge Spieler halten konnten“, betont auch Dirr. Neues Vereinswappen, viele neue Talente – ein Neuanfang? Kaum, vielmehr unterstreicht dies den Weg, den die Rhenanen unbeirrt gehen wollen. Adrian Reis (Fortuna Bottrop) und Julian Mali (SG Oberhausen) sind die einzigen externen Neuzugänge.


Die Vorbereitung
Beim Champions-Cup überzeugten die Hausherren auf heimischer Anlage, obwohl sich die Konkurrenz durchaus sehen lassen konnte. Auch der Trainer stellte seinen Schützlingen ein gutes Zeugnis aus: „Was wir gegen den VfB und auch in den anderen Partien gezeigt haben, war klasse.“ Zwar fehlen noch etliche Spieler bedingt durch die Ferien- und Urlaubszeit, doch mit diesem Problem plagen sich auch andere Teams. Die neuformierte Mannschaft des SVR vermittelt einen überzeugenden Eindruck.


Die Probleme
Der Weg der Rhenanen ist ein sinnvoller, aber kein ungefährlicher. Spielerisch sind die vielen talentierten Kicker gut ausgebildet, allerdings muss sich die junge Mannschaft auf Anhieb im Seniorenbereich etablieren. „Auch deshalb bestreiten wir noch einige Testspiele. Das Ergebnis ist zweitrangig, die Jungs sollen Erfahrung sammeln“, so Dirr. Die Zuversicht ist groß beim SVR, doch einen Fehlstart möchte man vermeiden, da „die Jungs dann unter Druck geraten und vor allem der Kopf zum Problem würde.“


Die Prognose
Die Rhenanen begeben sich auf den Weg in ein neues fußballerisches Abenteuer, mit der neu zugeteilten Gruppe sind sie allerdings nicht unzufrieden und in der Mannschaft selbst scheint auch alles zu stimmen. Die Vorbereitung verläuft diszipliniert, die Spieler haben „Bock zu spielen“, wie Dirr versichert. Mit dem direkten Wiederaufstieg will und wird sich der Verein nicht befassen, ein klares Saisonziel wird nicht ausgesprochen. Der SVR hat diesmal gute Chancen, den Kampf im Schatten der Ligareform zu gewinnen. Der Klassenerhalt ist drin, ansonsten will man im Blankenfeld vor allem wieder eines: Spaß haben.

 

Quelle: WAZonline

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